Der Doppelspalt: Das einzige Rätsel der Quantenphysik!

Für Newton bestand Licht aus einem Strom von Teilchen (Korpuskeln), deren Anzahl die Helligkeit und deren Bewegungsenergie die Farbe des Lichtes bestimmen sollte. Nach Huygens sollte das Licht dagegen eine Wellenerscheinung sein, ähnlich dem Schall oder einer Wasserwelle. Um 1805 schien die Frage dann geklärt zu sein: Der Physiker Thomas Young beobachtete erstmals Licht, das durch zwei enge, dicht nebeneinander liegende Spalte – also durch einen Doppelspalt – gegangen war.

Es lässt sich als Interferenzmuster (Überlagerungsmuster von Wellen) erklären. Die von der Lampe oder dem Laser ausgehenden Lichtwellen können den Schirm auf verschiedenen Wegen erreichen. Beim Doppelspalt sind es (mindestens) zwei.

100 Jahre nach Young war die Frage auf einmal wieder offen: Bei manchen Experimenten verhielt sich das Licht nämlich ganz klar wie ein Strom von Teilchen (Lichtquanten oder Photonen). Davon verschwanden natürlich die Interferenzbilder nicht. Man hatte also zu erklären, wie sich Teilchen überlagern können. Die Frage wurde noch drängender, nachdem man auch bei Elektronen und später bei ganzen Atomen und Molekülen Interferenz (eins + eins = keins) beobachten konnte, Der amerikanische Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman nennt das Doppelspaltexperiment deshalb das einzige Rätsel der Quantenphysik. Für Feynman besteht übrigens Licht ganz klar aus Teilchen, "… was auch immer man Ihnen in der Schule erzählt hat."
Interferenz ist ein häufiges Phänomen und z.B. auch die Grundlage der Holographie. Der Doppelspalt ist besonders leicht zu überblicken. Aber auch ein einzelner Spalt erzeugt ein Interferenzmuster, weil er ausreichend breit ist, um dem Licht verschieden lange Wege zu ermöglichen.